Neue SAR Hubschrauber für die Bundeswehr – Übergaben der ersten H145 LUH SAR & NH90 „Sea Lion“ in Donauwörth
Donauwörth – Airbus Helicopters hat am 10. Dezember die erste H145 LUH SAR für den Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergeben. Insgesamt wurden sieben Hubschrauber dieses Typs für rund 90 Millionen Euro bestellt. Für weitere 66 Millionen Euro soll die Industrie Logistik, Wartung und Instandhaltung über neun Jahre sicherstellen. Sie werden die in die Jahre gekommenen Such- und Rettungshubschrauber vom Typ Bell UH-1D ersetzen. „Wir freuen uns, dass wir diesen Hubschrauber nicht nur termingerecht, sondern in diesem Falle sogar vor dem vertraglichen vereinbarten Liefertermin übergeben können“, sagte Wolfgang Schoder, CEO von Airbus Helicopters Deutschland. „Die bereits bei der Bundeswehr im Einsatz befindlichen Maschinen der H145-Familie haben sich gerade auch durch die sehr hohe Einsatzverfügbarkeit bewährt. Wir sehen für das flexible und zuverlässige Muster noch wesentlich mehr Möglichkeiten für eine breite Palette von Aufgaben in allen Teilstreitkräften. “ Da die Bundeswehr auch für Such- und Rettungseinsätze (Search and Rescue, SAR) bei Flugunfällen auf deutschem Staatsgebiet zuständig ist, hält sie dafür eine Hubschrauberflotte in permanenter Einsatzbereitschaft. Zusätzlich stehen diese Hubschrauber für den nationalen Katastrophenschutz zur Verfügung. Das derzeit noch genutzte Modell Bell UH-1D wurde Anfang der 1970er Jahre in den Dienst gestellt. Die neuen Maschinen sollen an den Standorten Niederstetten, Holzdorf und Nörvenich stationiert werden. Die letzten H145 LUH SAR (Light Utility Helicopter Search and Rescue) sollen Anfang 2021 nach Abschluss des Trainings ausgeliefert werden. Zunächst werden bei Airbus 45 Piloten und 25 Luftrettungsmeister ausgebildet. Airbus Helicopters ist auch für die Wartung, Instandsetzung und logistische Betreuung der Hubschrauber zuständig. Die Hubschrauber verfügen unter anderem über Hochleistungskameras, Suchscheinwerfer, Ortungssysteme für Notsender, eine vollwertige medizinische Ausrüstung, Rettungswinden sowie Lasthaken, die beispielweise für den Einsatz von Feuerlöschbehältern genutzt werden können. Erkennbar sind sie an der charakteristischen Lackierung der Türen in grellem Orange mit blauer Aufschrift „SAR“.
Ebenfalls mit einem neuen SAR Hubschrauber werden die Marineflieger ausgestattet. Über der See wird zukünftig der NH90 NTH „Sea Lion“ als Nachfolger des Sea Kings diese Aufgabe übernehmen. Der erste „Sea Lion“ wurde am 24. Oktober 2019 an das BAAINBw geliefert. Insgesamt hat die Bundeswehr 18 Maschinen dieses Typs bestellt, die letzten werden 2022 in Dienst gestellt. Die Entscheidung für den Sea Lion als Nachfolger des Sea King fiel im März 2013 und der Vertrag wurde im Juni 2015 unterschrieben. Mehr dazu auch in der aktuellen Flieger Revue 05/2020.
■ Bilder & Text: Airbus Helicopters & Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR Dezember 2019