Beim Meeting de l’Air auf der Base Aerienne 133 Nancy – Ochey hatte die Mirage 2000N ihren letzten großen Auftritt vor breiter Öffentlichkeit. Der Nuklearjagdbomber der Armee de´l Air ging nur wenige Tage vor der Airshow offiziell außer Dienst. Trotz relativ weniger internationaler Teilnehmer bot die Show im Nordosten Frankreichs ein gutes Programm mit vielen „Schmankerln“ der Gastnation.
Jedes Jahr veranstaltet die FOSA (Fondation des Oeuvres Sociales de l’Air) die zwei bis drei großen Airshows der französischen Luftwaffe. Am Wochenende des 30. Juni – 01. Juli fand die zweite große Show des Jahres 2018 auf der Base Aerienne 133 „Henri Jeandet“ in Nancy – Ochey statt. Nancy ist einer der ältesten Luftwaffenstützpunkte in Frankreich. Die Heimat der „3e Escadre de Chasse“ mit ihren vier Mirage 2000D Staffeln (Escadron de chasse 1/3 Navarre, 2/3 Champagne, 3/3 Ardennes, Escadron de transformation Mirage 2000D 4/3 Argonne) öffnete seine Tore für rund 30.000 Besucher. Das ganze Wochenende war von besten Sommerwetter und Temperaturen um die 30° Grad beglückt. Bereits am Freitag zum Fly-In der Teilnehmer fand ein Spottertag statt. Hundert Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges lautete das Motto passenderweise «1918-2018, un siècle d’engagement des aviateurs au service de la paix» (1918-2018, ein Jahrhundert Engagement der Flieger im Dienste des Friedens). Im Fokus standen sowohl im Static wie Flying Display vor allem die nationalen Teilnehmer der „Grande Nation“. Einige wenige internationale Teilnehmern, wie das spanische Eurofighter Solo Display oder die dänische Canadair CL-604 Challenger der 721 Squadron in VIP – Ausstattung im Static rundeten das Airshowwochenende ab. Dieses fiel terminlich genau in den Zeitraum der Fussball WM 2018 und ausgerechnet am Showsamstag spielte die Équipe Tricolore ihr Achtelfinalmatch gegen Argentinien. Der erfolgreiche Auftritt mit einem 4:3 Sieg des späteren Weltmeisters wurde am Flugplatz nicht nur auf Leinwänden gezeigt, er sorgte zusätzlich für eine Änderung des Schedules. So wurden alle Highlights extra vor den Anpfiff des Spiels am späten Nachmittag vorgezogen. Der Platz leerte sich dann vor Spielbeginn auch merklich. Die Highlights beinhalteten vor allem die „Ambassadeurs de l’Armée de l’Air“, darunter:
Dazu kamen eine QRA Abfangübung von Mirage 2000C der Escadron de chasse 2/5 „Île-de-France“ aus Orange-Caritat oder Solodisplays von Airbus A400M und des Marineaufklärers BR 1150 Bréguet Atlanic. Die Hausherren zeigten neben dem Couteau Delta Team ihre Mirage 2000D noch in schnellen Überflügen (Show of Force) und simulierten CAS Demonstrationen. Displays die außerhalb Frankreichs schlicht nicht zu sehen sind. Oldtimer und zivile Teilnehmer wie die OV-10 Bronco rundeten das Programm ab.
Der Star des Wochenendes war eindeutig und obwohl während des Meetings nur am Boden ausgestellt die Dassault Mirage 2000N in ihrer Abschiedssonderlackierung. Die offizielle Abschiedsfeier für die Mirage 2000N fand schon Ende Juni auf der Base Aérienne 124 in Istres statt, wo die Escadron de Chasse 2/4 „La Fayette“ als Teil der Forces Aérienne Strat´giques (FAS) als letzter Verband den Nuklearjagdbomber betrieb. Die doppelsitzige Mirage 2000N wurde 1988 bei der Armée de l´Air eingeführt. Vier Staffeln waren mit ihr ausgestattet: die EC 1/4 „Dauphiné“, die EC 3/4 „Limousin“, die EC 2/3 „Champagne“ (jetzt auf Mirage 2000D in Nancy) und als letztes noch die EC 2/4 „La Fayette“. Für die Nuklearrolle trug die 2000N die Abstandwaffen ASMP und ASMPA. Am Samstag waren nur eine Stunde nach Öffnung der Tore sämtliche Mirage 2000N Patches, die von der Crew am Flugzeug als Souvenier angeboten wurden, ausverkauft. ■
■ Bilder & Text: Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR Juni 2018