Den ganzen Sommer über finden an den Wochenenden in Norditalien kleine Airshows über den Stränden, z.B. in Jesolo, statt. Meist sind diese gespickt mit zivilien Kunstfliegern, Oldtimern und den Frecce Tricolori als DEM Highlight zum Abschluss. Auch der Gardasee wird hier traditionell bedient. Seit Jahren etabliert ist die kleine Show über der Bucht zwischen Desenzano und Sirmione am Südufer des beliebten Reiseziels. Die Show trug schon etliche verschiedene Namen. Aus Ali su Desenzano wurde nun nach zweijähriger Covid19 – Pause in 2022 die „AirShow del Garda“. Etwas verwirrend, gab es in der Vergangenheit schon auch Vorführungen über der Stadt Garda. Im aktuellen Namen ist jedoch nur der See gemeint. Sei´s drum, den sobald die dreifarbigen Pfeile in der Luft sind, findet sie der Italiener auch. Bei bestem italienischen Spätsommerwetter startete die Show bereits um 10:30 am Samstag den 10.09.2022. Die Ufer rund um Desenzano waren zum erbrechen voll. Am Vortag gab es bereits einen Trainingstag. Den erwähnten famosen Abschluss des nur rund 2-stündigen Programms bildeten traditionell die Frecce Tricolori. Das Team flog hierfür wie alle militärischen Teilnehmer von der wenige km entfernten Airbase Ghedi aus. Die dort beheimate 6° Stormo unterstütze das Event nach Kräften. Das Militärgelände am Seeufer bei Desenzano – Zentrum der Show – gehört ebenfalls zur Einheit. Der letzte aktive Tornadoverband der AMI sorgte für das eigentliche Highlight der kleinen Airshow. Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Tornado“ feierte die italienische Luftwaffe bereits am Donnerstag in Ghedi ein kleines Zeremoniell mit geladenen Gästen. Der ECR Tornado MM7059 erhielt hierfür eine Sonderfolierung. Alle verwendeten Tarnschemen der Dienstzeit, vom Prototype bis hin zum aktuellen Grau, wurden als Hommage an 40 Dienstjahre auf dem Rumpf angebracht. Über dem Gardasee war MM7059 dann als Leader einer 10-ship Tornado – Formation anlässlich des Jubiläums zu sehen. Den Großteil des restlichen Programms stellten zivile Kunstflieger, Oldtimer und Helikopter. Die SAR – Demo mit der AgustaWestland HH-139A der 15° Stormo eröffnete die Show. Mit seinem amphibischen Ultralight Zlin Savage zeigte Fabio Guerra, ein ehemaliger F-104 Starfighter und Boeing 777 Pilot, den einzigen Start bzw. die Landung des Tages. Er setzte gekonnt auf dem See auf. Während der Airshow ist das Baden sowie die Schifffahrt im See verboten. An der Strandpromenade und im Zentrum von Desenzano flanierten die Tifosi nach der kurzen aber ereignisreichen Airshow noch an einer Händlermeile mit Souvenirs wie Modelle oder T-Shirts entlang. ■
■ Bilder & Text: Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR September 2022