Rund 20.000 Menschen strömten am 26.07.2008 zum Familientag anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Jagdbombergeschwader 32 über das Gelände auf dem Flugplatz Lechfeld. Bereits vor Toröffnung um 9. Uhr sammelten sich Freunde des Geschwaders, um die ausgestellten Flugzeuge, Informationsstände und sonstigen Attraktionen zu besichtigen. Für große Begeisterung sorgten die Vorführungen der Modellflugzeugbauer, deren waghalsige Flugmanöver den Zuschauern den Atem stocken ließ. Im Static Display auf der Hochgeschwindigkeitsrollbahn war der in der Jubiläumslackierung präsentierte ECR-Tornado das begehrteste Objekt. Neben Hubschraubern und Flugzeugen aus deutschen Verbänden entsandte die italienische Luftwaffe zwei Tornados und die Royal Air Force zwei Kampfjets vom Typ Hawk. Oldtimer der Lüfte wie die JU-52 und die Corsair oder der bei der Bundeswehr längst nicht mehr geflogene Alpha Jet bereicherten die Ausstellung. Den Abschluss des rundum gelungenen Tages bildete ein musikalisch begleitetes Feuerwerk, das gegen Mitternacht gezündet wurde. Bei einer Shelter-Party, ließen Soldaten und Freunde des Geschwaders die Geburtstagsfeier ausklingen. Am 7. Juli 1956 trafen die ersten Soldaten auf dem Lechfeld ein. Zwei Jahre später, am 22. Juli 1958, nahm das Jagdbombergeschwader 32 seinen Dienst- und Flugbetrieb mit Maschinen vom Typ F-84F “Thunderstreak“ auf. Insgesamt wurden 80.000 Flugstunden mit diesem Flugzeugmuster geflogen bis 1965 die Umrüstung auf das Nachfolgemuster F-104G “Starfighter“ erfolgte. Ab 1982 begann sich das Geschwader auf das Flugzeugmuster “Tornado“ umzustellen. Der erste geschwadereigene “Tornado“ flog 1984 auf dem Lechfeld ein. Bis zum Sommer 1991 wurde ausschließlich der “IDS-Tornado“ als konventioneller Jagdbomber eingesetzt. Mitte Mai 1991 begann die Umrüstung der 1. Staffel auf den “ECR-Tornado“ (Electronic Combat / Reconnaissance). Als einziger Verband der Luftwaffe fliegt das Geschwader den ECR, die derzeit modernste Variante dieses Kampfflugzeuges. Ausgerüstet mit der HARM – Missile (High Speed Anti Radar Missile) und einem speziellen Emitter Location System (ELS), ist das JaboG 32 auf die Suppression of Enemy Air Defence (SEAD) spezialisiert. Der erste Einsatz im Rahmen der “Multi National Task Force“ wurde vom Einsatzgeschwader 1. beginnend am 7. August 1995 mit dem Ziel der Überwachung und dem Schutz der eingesetzten Luftstreitkräfte vor Boden-Luft-Raketen durchgeführt. Ein neues Kapitel deutscher Militärgeschichte wurde eingeleitet. Vom 24. März bis 11. Juni 1999 nahm das Geschwader an der NATO-Luftoperation “Allied Force“, dem ersten bewaffneten Kampfeinsatz deutscher Luftwaffenjets seit dem zweiten Weltkrieg teil. Vom italienischen Stützpunkt in Piacenza aus, wurden über 2500 Missions geflogen und 236 scharfe HARM´s auf militärische Ziele abgeschossen.
Text: © Mathias Grägel / Jürgen Keune JaboG 32
Bilder: © Charly & Mathias Grägel / GME-AirFoto July 2008