Die Base Aerienne 116 Luxeuil Saint-Sauveur veranstaltet im September 2021 ein Meeting de l’Air Portes Ouvertes. Dieser „Tag der offenen Tür“ war neben den französischen Klassikern gespickt mit internationalen Teilnehmern. Nach der langen Covid-19 Pause pilgerten rund 30.000 Besucher auf den Platz im Nordosten Frankreichs.
Die klassische, große militärische Airshow veranstaltet in Frankreich normalerweise alljährlich die FOSA (Fondation des Oeuvres Sociales de l’Air) in enger Zusammenarbeit mit der französischen Luftwaffe als „Meeting de´l Air“. Aufgrund der Covid-19 Pandemie mussten diese Events in 2020 & 2021 ausfallen. Am Wochenende des 18. – 19. September 2021 organisierte die Basis 116 in Luxeuil Saint-Sauveur jedoch selbst einen Tag der offenen Tür oder besser ein „Meeting Portes Ouvertes“. Der Stützpunkt im Nordosten Frankreichs beheimatet die Groupe de Chasse 1/2 ‘Cigognes’ (Störche) mit ihren Dassault Mirage 2000-5F. Das Geschwader stellt eine Alarmrotte für die Luftverteidigung Frankreichs. In der Regel sind zwei Jets rund um die Uhr mit scharfen Lenkwaffen bereit und können innerhalb weniger Minuten aufsteigen. Seit 2011 sind die Störche nach dem Umzug von Dijon nun schon in Luxeuil stationiert. Das 10-jährige Jubiläum feierte man mit einer kleinen Sonderlackierung am Tail der 44 / 2-EQ. Bis 2011 waren noch die Mirage 2000N in Luxeuil, welche mittlerweile auch schon zugunsten der Rafale ausgemustert wurden. Bereits am Freitag zum Fly-In der Teilnehmer und den Abnahmeflügen fand ein hervorragender Spottertag der FOSA statt. Dieser hatte wie der Showsamstag noch bestes Spätsommerwetter zu bieten. Am Sonntag fiel der Event leider buchstäblich ins Wasser. Im Fokus standen für die Franzosen sowohl im Static wie Flying Display vor allem die nationalen Teilnehmer der „Grande Nation“, will man der Bevölkerung doch die eigenen Mittel präsentieren. Die Highlights beinhalteten vor allem die „Ambassadeurs de l’Armée de l’Air“:
Dazu kam eine exzellente Vorführung der Hausherren in Form eines zweier Displays mit der Mirage 2000-5F als „Maraud Fox“ Team oder der Airbus Tigre Kampfhubschrauber der Heeresflieger. Das Static hatte mit dem Marineaufklärer BR 1150 Bréguet Atlanic und der zivilen Mirage 2000C von „Procor“ seine Schmankerl. Procor hat die Mirage 2000C wohl aus brasilianischen Beständen für die zukünftige Aufgabe als Feinddarsteller für die französische Luftwaffe erworben. Etliche Oldtimer, Warbirds und zivile Teilnehmer wie die Fouga Magister sind Standard auf französischen Shows. Die zivile Dassault Mirage 3 des Museums Clin d’Ailes aus Payerne hingegen war ein weiterer Coup im Programm. Dieses überraschend durch viele, hochkarätige internationale Teilnehmern. Den Organisatoren in Luxeuil in gelungen was vielen große Shows verwehrt bleibt: sie bekamen auch altes sowjetisches Gerät nach Frankreich. Die rumänische MiG-21 im Flying Display oder die polnische Su-22 im Static waren ein schöner Gegensatz zu den bekannten europäischen Klassikern wie die belgische & dänische F-16 Displays. Das britische Eurofighter Solo Display, Schweizer F-18 Hornet oder die beiden italienischen Doppelsitzer Eurofighter aus Grosseto im Static rundeten das Airshow Wochenende ab. Nach der langen Covid Pause war das Event in Luxeuil ein voller Erfolg und eine der wenigen positiven Überraschungen im Airshowkalender der heutigen Zeit. Ein normaler „Tag der offenen Tür“ mit einem Programm dieser Klasse ist leider sehr selten geworden. ■
■ Bilder & Text: Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR September 2021