Tag der Bundeswehr

Seit 2015 laden die Streitkräfte jährlich zum „Tag der Bundeswehr“ ein und ermöglichen der Öffentlichkeit den Blick hinter die Kasernentore. Über 200.000 Besuchende haben die Möglichkeit an zehn Standorten genutzt, sich am 17. Juni ein eigenes Bild der Truppe in der Zeitenwende zu machen. Verteidigungsminister Boris Pistorius war in Bückeburg ganz nah an den Gästen.

Der „Tag der Bundeswehr“ ist eine seit 2015 jährlich wiederkehrende Großveranstaltung, die Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, auch einmal hinter die Kasernenmauern und -zäune der Streitkräfte zu schauen. An zehn Standorten der Bundeswehr von Wilhelmshaven bis Murnau öffneten sich die Tore. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Bundeswehr wesentlich stärker im öffentlichen Fokus. Der nun seit rund 16 Monaten andauernde Krieg mitten in Europa, kaum zwei Flugstunden östlich von Deutschland, beschäftigt die Bevölkerung. Die „Zeitenwende“ und das erweiterte NATO-Engagement wirft die Frage auf, wie funktionsfähig die deutschen Streitkräfte sind. Darüber konnten die Bürgerinnen und Bürger direkt vor Ort mit der Truppe diskutieren.

Die Chance, die Soldatinnen und Soldaten kennenzulernen und sich mit den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszutauschen, nutzten auch viele der rund 100.000 Gäste auf dem niedersächsischen Heeresflugplatz Bückeburg. Insgesamt 38 Luftfahrzeuge konnten aus der Nähe in Augenschein genommen oder in Aktion erlebt werden. Flugvorführungen stellten neben dem NH90 die Hubschrauber EC135 T1, CH53 und EC665 Tiger vor. Dynamisch ging es auch am Boden zu: In einem Gefechtsbild wurde den Gästen eindrucksvoll demonstriert, wie Soldatinnen und Soldaten der Division Schnelle Kräfte aus anfliegenden Hubschraubern abgeseilt werden und am Boden direkt in den Kampf übergehen. Bereits am Donnerstag vor dem Tag der Bundeswehr, gab es einen Spotterday in Bückeburg.

Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius war vor Ort im Schaumburger Land. Noch vor seiner Begrüßungsrede nahm er sich Zeit für einen Rundgang über das Gelände und für die Ausstellenden aus allen Teilen der Bundeswehr. Der Minister stellte die Menschen in den Mittelpunkt: „Die Männer und Frauen in der Bundeswehr leisten etwas ganz Besonderes: Sie dienen. Sie dienen Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes. Und es stehen Veränderungen an, die uns aufgrund der neuen Sicherheitslage aufgezwungen werden.“ Diese Veränderungen erforderten Mut, Entschlossenheit, Flexibilität und Teamgeist. „Ich werde den heutigen Tag nutzen, um mich bei unseren Frauen und Männern zu bedanken.“ ■

Impressionen vom Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum aus Bückeburg:

Die Abteilung Süd des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe am Bundeswehrstandort Kaufbeuren ist Heimat der Ausbildung für Luftfahrzeugtechniker am Eurofighter und Tornado. Deren Ausbildung schafft eine wichtige Grundlage, dass die Luftwaffen Muster den Luftraum im Landes- aber auch im Bündnisgebiet sichern können. Ein Schwerpunkt war daher die Darstellung der luftfahrzeugtechnische Ausbildung vor Ort. Der bayerische Fliegerhorst war 2023 der einzige Ausrichter der Luftwaffe. Die fliegende Truppe war parallel vor allem durch die große Übung Air Defender doch massiv gefordert. Rund 19.000 Besucher fanden an diesem Samstag bei bestem Sommerwetter den Weg zum Fliegerhorst. Rund 1,5 Jahre Aufwand stecken in der Planung und Organisation.

Darüber hinaus präsentierte sich die gesamte Bundeswehr mit ihren Fähigkeiten und Großgeräten. Auf dem Veranstaltungsgelände, das einer Größe von 35 Fußballfeldern entsprach, warten viele Highlights auf die Besucher. „Vom Schwerlasttransporter Mammut, über den Panzer Leopard 2 bis hin zum Eurofighter war ein umfangreicher Mix an Großgeräten zu sehen. Die Triebwerke eines Eurofighters wurden bei sogenannten Bodenprüfläufen auf volle Leistung gefahren“. Aber was wäre ein Tag der Bundeswehr bei der Luftwaffe ohne fliegendes Gerät. Ein Airbus A400M, die neue C-130J Super Hercules sowie eine P-3C Orion waren wie auch Freifaller am Himmel über Kaufbeuren zu bewundern. ■

Impressionen vom Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe Süd aus Kaufbeuren:

Text: Bundeswehr & Mathias Grägel
Bilder: Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR Juni 2023