Eine der größten und bestbesetztesten Airshows der 2015´er Saison fand am Wochenende des 22. – 23. Augusts in Polen statt. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, aber die Show in Radom bot eine große Bandbreite an Teilnehmern. Neben den europäischen Airshow – Klassikern waren nur selten zu sehende Flieger wie die rumänische MiG-21bis LanceR III vertreten.
Am Morgen beider Showtage pilgerten die ca. 300.000 Besucher noch unter blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein auf das Flugfeld in Radom – Sakow. Jedoch pünktlich zum Start der Flying Displays gegen Mittag zogen Wolken auf und boten zumindest für die Fotografen eine ungewollte Kulisse. Bereits ab Donnerstag waren rund um die Airbase verstreut viele Spotter um die Ankünfte und Abnahmeflüge der Teilnehmer auf den Chip zu bannen. Während im Vormittagsprogramm noch die Sportflieger des polnischen Aeroklubs Werbung für ihren Sport betrieben, startet gegen Mittag die eigentliche Show. Einer großen Parade der polnischen Luftstreitkräfte, bei der jeder Typ im Iventar präsentiert wurde, folgte ein Programm bis Sonnenuntergang. Neben großen europäischen Teams (Frecce Tricolori, Patrouille Suisse, Patrulla Aguilla, Patrulla Aspa, Baltic Bees, Royal Jordanian Falcons) waren natürlich beide polnische Staffeln (Team Iskra, Orlik) sowie die weiteren polnische Muster wie die MiG-29, Su-22 oder Mil Mi-24 Hind im Progamm. Insgesamt waren Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern, mit mehr als 250 Flugzeugen vertreten. Bei den Solo Displays waren u.a. die rumänische MiG-21bis LanceR III, slovakische Mig-29, das belgische und griechische F-16 Demo Team oder der Eurofighter aus Italien die Zuschauermagnete. Im Static Display wurden eine C-130 aus Israel, britische Hawks sowie die polnischen Luftfahrtzeuge präsentiert. Die Luftwaffe beteiligte sich mit einem Eurofighter aus Neuburg und einem Tornado ECR aus Schleswig – Jagel.
Eine Besonderheit der Show in Radom, welche so wohl nur in Polen möglich ist, bietet der (inoffizielle) Zuschauerplatz im Süden der Flugplatzes. Die direkt an den Zaun der Airbase angrenzenden Felder werden von den Anwohnern zu Parkplätzen umfunktioniert und so versammeln sich hunderte Schaulustige (hauptsächlich Polen, welche die rund 6,50€ Eintritt sparen wollen sowie Fotografen) direkt unter der Displayachse. Die sehr begrenzte Sicht auf die Landebahn ist aufgrund der direkt über den Köpfen fliegenden F-16 oder Mil Mi-24 schnell vergessen. So nah kommt man wohl nirgends an die fliegenden Jets einer Airshow, sind die Sicherheitsauflagen (nicht ohne Grund) im Westen doch erheblich höher.
Text: © Mathias Grägel
Bilder: © Mathias Grägel / GME-AirFoto August 2015