Brandbekämpfung aus der Luft
Die Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 (HSG64) aus Laupheim üben bei „Clear Water“ gemeinsam mit freiwilligen Feuerwehren und zivilen Stellen das Löschen von Bränden aus der Luft. Die etablierte Übung findet jährlich im Juli statt. Zu Beginn noch in Laupheim wechselte man seit einigen Jahren an den Fliegerhorst im bayerischen Lechfeld. Ziel der Übung ist es, das Zusammenspiel aus Einsatzkräften am Boden und in der Luft zu üben, Kommunikationswege zu testen, neue Verfahren zu trainieren und Routine im Umgang mit den verschiedenen Hubschraubern zu bekommen. Die Übung ist somit im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes ein wichtiger Baustein in der schnellen Reaktionsmöglichkeit bei Waldbränden im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit.
Auf zivilier Seiten stehen vor allem die Flughelfer der Feuerwehren im Fokus des Übungsgeschehen. Die speziell ausgebildetet Feuerwehrmänner haben alle Erfahrungen im Bereich der Luftfahrt, sind meist selbst Piloten, Fluggerätemechaniker, studierte Luft- und Raumfahrtingenieure, Flughafenfeuerwehrleute oder Rettungsassistenten von Rettungshubschraubern. Die persönliche Ausrüstung besteht aus einem Flugkombi, Bergstiefeln, Wind und Wetterschutzjacken, einem Flughelm sowie einem Industrieklettergurt. Ihr Aufgabenspektrum ist breit gefächert. Dieses reicht von der Waldbrandbekämpfung aus der Luft, über Tierrettungseinsätze mit speziellen Netzen bis hin zu Hochwassereinsätzen, bei denen Sandsäcke mittels Hubschrauber in unzugängliche Gebiete gebracht werden. Darüber hinaus zählen das Einrichten und Betreiben von Hubschrauberlandeplätzen zum Verantwortungsbereich.
Von der CH-53 wurden 2024 auch die neuen Bambi-Buckets verwendet. Sie haben ein Fassungsvermögen von 7.700 Liter und ein wesentlich längeres Seil, wodurch der Hubschrauber nicht mehr so tief über dem Wassern hovern muss. In Zukunft werden sie mit der neuen Boeing CH-47F Chinook betrieben. Die stufenlos einstellbare Wassermenge ist bei der CH-53 auf ca. 5.400 Liter begrenzt. Dazu wurden der klassische “Smokey“ des HSG 64 und die Behälter „SEMAT 5000“ der Wehren aus Bayern eingesetzt. Eines haben beide gemeinsam: sie fassen gigantische 5000 Liter Wasser. Die Sikorsky CH-53 sind momentan die einzigen Hubschrauber, welche Tanks mit dieser Wassermenge transportieren und zum Einsatz bringen können. Ein Grund warum das Laupheimer Geschwader immer wieder zu Löscheinsätzen und Unterstützung zivilier Mittel im In- und Ausland angefordert wird.
In die Übung werden jedes Jahr weitere externe Einheiten von Polizei (H135/H145 Bayern/NRW), Bundespolizei (Super Puma) und dem Heer (H145 LUH SAR THR30) integriert.
Bilder aus 2024:
Bilder aus 2021 & 2022:
■ Bilder & Text: Mathias Grägel / GME-AirFoto GbR – Juli 2022 & 2024